Lost Places an der spanischen Mittelmeerküste 👻

Nachdem wir einige Tage in der Tabernas Wüste verbracht haben, war es an der Zeit weiterzuziehen.

Einen kurzen Halt machten wir bei einem nie fertiggestellten und verlassenen Hotelkomplex, der keine 100m vom Meer entfernt ist und seit über 20 Jahren verfällt! 2003 begann der Bau mit 21 Stockwerken und über 400 geplanten Zimmern - allerdings liegt die Baustelle in einem Naturpark. 2005 stoppte der Bau und wurde nach etlichen Protesten und einem Rechtsstreit im Jahr 2016 für illegal erklärt. Die Baukräne stehen immer noch…

Unser Hauptziel war jedoch eine alte, verlassene Mine. Sie ist seit den 1960er Jahren stillgelegt. Hauptsächlich wurden hier zur Blütezeit 1880 u.a. Zink, Blei und Silber in bis zu 600m Tiefe abgebaut. Auf dem riesigen Areal sind sogar noch die Förderschächte vorhanden und es gibt extrem viel zu entdecken! Wir waren komplett alleine und konnten uns alles genau anschauen.

Durch Zufall entdeckten wir später noch zwei richtig interessante Küstenbatterien, die auf unserem Weg lagen. Sie befinden sich auf den Klippen einer kleinen Landzunge, gute 200m über dem Meer. Im Rahmen des Verteidungsplans von 1926 wurden in den 1930er Jahren unzählige Batterien und Verteidungsanlagen an der spanischen Küste gebaut. Von 1929-1933 bzw. 1933-1936 errichtet, dienten sie dem Schutz eines nahegelegenen Marinestützpunktes. Getarnt war ein Teil als mittelalterliche Burg mit Türmen und Zinnen - im Inneren des Felsen und in unmittelbarer Umgebung befinden entsprechende Räumlichkeiten und Lagerstätten. Total imposant sind die zwei riesigen Schiffsgeschütze (Vickers-Armstrongs-Kanonen, Kaliber 381mm)! Das Projektil wog gut eine Tonne und konnte auf Ziele in bis zu 35km Entfernung abgefeuert werden. Seit 1994 sind beide Batterien außer Betrieb.

Die kommenden Tage pausierten wir bei einem kleinen Stausee. In einem nahegelegenen Naturpark konnte Marco dann auch noch wunderschöne Bilder u.a. von Flamingos schießen 😍