Nächte im Schnee und ein Hauch von Sci-Fi 🛸
- ninaebken
- 23. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Feb.
An vielen Orten in Kroatien sind die Spuren des Jugoslawienkrieges und seine Folgen noch sichtbar. Besonders auf der Fahrt durch ländliche Regionen fallen uns immer wieder Hausfassaden mit einer Vielzahl von kleinen bis mittelgroßen Löchern auf - teilweise auch zugespachtelt. Die meisten Lost Places, die hierzulande zu finden sind, stammen aus der Zeit des ehemaligen Jugoslawiens und der Herrschaft Titos (wie auch die verlassene politische Schule aus dem letzten Beitrag).
Wir zogen weiter in Richtung der kroatisch-bosnischen Grenze. Ein kurioses Gebäude erwartete uns auf einem schneebedeckten Berggipfel und könnte auch aus einem Science Fiction Film stammen. Das Monument wurde in Gedenken an den jugoslawischen Widerstand im WWII errichtet. Die Innenräume wurden dann aufgrund der politischen Instabilität nie fertiggestellt. Seit fast 30 Jahren steht es leer und besonders die Fassade verfällt zusehends.
Unter anderem schauten wir uns noch einen Bunker an. In einem unscheinbaren Haus, was mittlerweile ziemlich zugewachsen im Wald steht, führt ein Treppenhaus 8 Stockwerke in die Tiefe. Von dort kamen wir in die alte Bunkeranlage und schauten uns um. Eine riesige und bestimmt 30cm dicke Tür schloss den Bunker nach außen hin ab. Nachdem wir die zahlreichen Treppen wieder nach oben gegangen und weitergefahren sind, wartete die Nächste Überraschung auf uns:
Die Koppelstange vorne links ist, wie auch immer, von der Gummibuchse gerutscht. Wir haben uns kurz vorher schon über immer wiederkehrende Geräusche beim Lenken gewundert. Naja, kurzerhand mit Kabelbinder hochgebunden und zurück zum Stellplatz. Gemeinsam bauten wir das Teil aus und schafften es, die Gummibuchse mit unserem Hi-Lift wieder hineinzupressen. Als Übergangsprovisorium wird es wohl halten, trotzdem werden wir uns zeitnah irgendwo einen Ersatz besorgen.
Zwei Nächte verbrachten wir im Schnee mit bis zu -7°C in der Nacht. Wir beschreiben uns beide selbst als ziemlich durchgeknallt… wer schläft denn bitte freiwillig bei Schnee und eisigen Minustemperaturen im Dachzelt - und das ohne Standheizung? Wir! Denn jetzt sind wir eine Erfahrung reicher und wissen, dass auch solche Temperaturen mit unserem Setup machbar sind. Zur vollkommenen Abhärtung wurde Abends sogar noch kalt geduscht!
Die Nächte waren überraschenderweise echt top und uns war dank unserer Heizdecke schön warm. Für einen absehbaren Zeitraum ist das alles auch machbar, finden wir - dennoch wird es zeitnah zur Küste gehen, denn dort sind die Temperaturen deutlich milder und im zweistelligen Bereich. 🌡️